Psychotraumatologie
Psychotrauma
Die Frage stellt sich Ihnen vielleicht immer wieder: Soll ich Belastendes aus der Vergangenheit ins Gedächtnis zurückholen? Die Traumaexpertin Luise Reddemann meint dazu: „Tatsächlich ist es so, dass es eine Menge innerer Stärke braucht, um sich an schlimme Dinge genau erinnern zu können, und daher sollten Sie das nicht versuchen, solange Sie sich nicht sehr stark fühlen.“ Die Frage, die sich anschließt lautet, kann man denn stark werden und wie? Was ist, wenn traumatische Bilder von alleine immer wieder auftauchen?
Zuerst einmal kann wichtig sein, sich zu Trauma zu informieren, wenn Sie traumatisches Erleben bei sich vermuten oder davon wissen. Es ist ein aktiver erster Schritt. Es finden sich sehr viele Fachbeiträge im Netz und es gibt viele seröse Fachbücher. Ein Buch zur ersten Einführung kann zum Beispiel das Buch von Reddemann / Dehner-Rau sein mit dem Titel „Trauma. Folgen erkennen, überwinden und an ihnen wachsen. Es ist ein Übungsbuch für Körper und Seele.“ ( Trias-Verlag), gut verständlich geschrieben – und bei weitem nicht das einzige. Oder zur Selbstlektüre und Selbsthilfe das Buch von Francine Shapiro „Frei werden von der Vergangenheit“ oder fachlich umfassender und allgemeiner Bessel van der Kolks „Verkörperter Schrecken“.
Traumata oder traumatische Erfahrungen unterscheiden sich wesentlich von belastenden Lebensereignissen. Es ist weit mehr als eine Alltagsbelastung oder nachhaltige Kränkung. Es ist nach Reddmann /Dehner-Rau „eine seelische Katastrophe“. Traumatische Erfahrungen sind jedoch keine Seltenheit und viele Menschen haben Sie in Ihrem Leben gemacht (Kriegserlebnisse, Fluchterlebnisse, Gewalterlebnisse, Katastrophenerlebnisse, traumatisierende Beziehungserfahrungen). Viele Menschen erholen sich auch von selbst. Manchmal geht die Erholung auch nur so lange gut, wie nicht erneut belastende Situationen auftreten. Das Gute ist, Menschen sind so ausgestattet, dass sie traumatische Erfahrungen verarbeiten können. Sie kennen vielleicht aus Filmen die Darstellung von traumatisierten Soldaten, die aus dem Krieg zurück kehren und die Bilder und Erlebnisse nicht mehr los werden, von ihnen verfolgt werden. Dabei handelt es sich um unverarbeitete Traumata, die als PTBS, posttraumatische Belastungsstörung, bezeichnet werden. Je nach Schwere einer traumatischen Belastung brauchen Sie entsprechende professionelle Hilfen wie Traumatherapien und je nach dem, kann auch im Vorfeld psychotraumatologische Fachberatung helfen, sinnvoll sein.
Das DIPT beschreibt die Weiterbildung zum*zur Fachberater*in für Psychotraumatologie, die ich absolviert habe, mit folgenden Worten:
„Den Teilnehmenden wird Wissen über traumatische Verläufe, psychotraumatische Folgestörungen sowie über traumaspezifisch modifizierte Möglichkeiten und Techniken der Beratung vermittelt. Denn Psychotraumatologie ist eine wissenschaftliche Disziplin, die sich mit den Ursachen, dem natürlichen Heilungsverlauf seelischer Verletzungen und den Möglichkeiten der Erholung/Heilung befasst. Die psychotraumatologische Fachberater*in ist in der Versorgungskette für Traumatisierte in unterschiedlichen Einrichtungen tätig und erfüllt wichtige Aufgaben und Funktionen. Häufig sind sie für Traumatisierte frühzeitig Ansprechpartner*in. Der angemessene Umgang mit traumatisierten Menschen erfordert spezielle Kenntnisse und Kompetenzen.“ .
vgl. DIPT, Deutsches Institut für Psychotraumatologie
So kann ich Ihnen damit auf der Basis eines umfassenden Grundwissens das Folgende anbieten:
- Ansprechpartner zu sein für Ihre Fragen
- Stabilisierungstechniken vermitteln
- psychoedukativer Maßnahmen mit Ihnen besprechen, Ihnen vorstellen (Wissen zu Trauma, Traumafolgestörungen)
- Anleitung zur Krisenintervention geben
- Prognostische Einschätzungen mit Ihnen betrachten, reflektieren
- Beratungs- und Vermittlungsstrategien besprechen (auch bezogen auf postexpositorische Einflüsse wie Stigmatisierung oder Reviktimisierung)
Am allerwichtigsten ist, dass Sie selbst herausfinden, ob Sie sich im Beratungssetting wohl fühlen, ob Ihnen das helfen oder nutzen kann und wie es für Sie um die Frage einer Traumatherapie steht. Sie allein entscheiden, was für Sie richtig ist. Ich unterstütze Sie genau darin.